Sandra Stöckli mit hervorragenden Leistungen an den Paralympics
Somit fuhren im Zeitfahren die Athletinnen der Kategorie WH5 gegen die WH4 Athletinnen. Die Kniebikerinnen WH5 haben gegenüber den Handbikerinnen in liegender Position WH4 den Vorteil, dass sie durch ihre Amputationen den ganzen Rumpf zur Verfügung haben, sowie durch ihre knienden Position mit dem ganzen Oberkörper die Kraft auf die Kurbel übertragen können. Dies machte es für Sandra Stöckli fast schon unmöglich um die Medaillen zu kämpfen. So war für sie klar, dass sie einfach super Leistungen zeigen wollte.
Zeitfahren: Hervorragende Leistung mit Paralympischem Diplom belohnt
Endlich war es soweit und Sandra Stöckli startete auf die Zeitfahrrunden auf dem Fuji Speedway. Stöckli fuhr von Beginn an ein sehr gutes Rennen und belegte zu Rennhälfte zusammen mit 2 weiteren Konkurrentinnen den 8. Rang. Auf den weiteren Runden konnte die Jonerin ihren Rhythmus weiter hochhalten und ging mit 20 Sekunden Rückstand auf dem 8. Rang auf die letzte Runde. Stöckli war über ihren Rückstand informiert, teilte ihr Rennen aber so gut ein, dass sie in der letzten Runde nochmals einen draufsetzen konnte. Sie kämpfte bis ins Ziel und konnte ihren Rückstand in 3 Sekunden Vorsprung umwandeln und es resultierte somit der ausgezeichnete 8. Rang und ein Paralympisches Diplom. Stöckli berichtete nach ihrem Rennen überglücklich: „Was für ein Tag für mich! Heute durfte ich das Zeitfahren meines Lebens absolvieren. Von Beginn weg lief es mir ausgezeichnet. Zum richtigen Zeitpunkt konnte ich meine persönliche Bestleistung abrufen und ein paralympisches Diplom gewinnen. “Nach dem Rennen ist vor dem Rennen, denn bereits am nächsten Tag stand das Strassenrennen auf dem Programm.
Guter neunter Rang im Strassenrennen
Hochmotiviert nach dem Erfolg im Zeitfahren stand Stöckli am Start des Strassenrennens. Diesmal wurden die Klassen WH3 und WH4 zusammengelegt, was für ein spannendes Kräftemessen sorgte. Das Rennen wurde wieder auf dem Fuji Speedway inklusive einer Runde ausserhalb der Rennstrecke ausgetragen. Stöckli startete gut ins Rennen, in der rasanten Abfahrt wo der Speedway verlassen wurde, fuhr Stöckli mutig am gesamten Feld vorbei und führte das Rennen sogar einige Zeit an. Als es dann aber wieder retour in die steilen, kräftezerrenden Anstiegen auf dem Rundkurs des Fuji Speedway ging, wurde sie wieder gestellt und es wurde richtig hart. Es bildete sich bald eine 3 köpfige Spitzengruppe, leider ohne Schweizer Beteiligung. Stöckli kämpfte um die Ränge sechs bis neun. Am Schluss konnte sie leider nicht mehr zusetzen und erreichte das Ziel auf dem guten 9. Rang und verpasste ein weiteres Diplom nur um eine Sekunde. Stöckli reflektierte im Ziel: „Das Rennen war sehr hart, es hat aber trotzdem Spass gemacht und ich bin nun nudelfertig.“ Und zog gerade noch über ihre Auftritte an den Paralympics Bilanz: „Ich bin sehr zufrieden und stolz, gestern hatte ich ein super Rennen und heute auch ein gutes. Und wenn es die Klassenzusammenlegungen nicht gegeben hätte, wie an den Europa- und Weltmeisterschaften, hätte ich 2 Medaillen gewinnen können.“